Erfahrungsbericht Hyundai Kona EV (204 PS) von lexi.lind, November 2021
Die erste Generation Hyundai Kona Elektro hat von mir vier Sterne erhalten, mit dem erfahrenen Facelift sichert sich das SUV nun den fünften Stern.
Der rein elektrische Hyundai Kona in der stärkeren Leistungsvariante erlaubt mir dank der neuen Telematikdiensten und Funktionen den Ladevorgang aus der Ferne zu überwachen sowie zu steuern. Ohnehin erweist sich das überarbeitete Modell in Punkto Konnektivität bestens gerüstet. Mit dem neuen 10,25 Zoll großen Touchscreen und der digitalen Instrumenteneinheit hinter dem Lenkrad setzt das SUV auf moderne Standards.
Inhalte meines Smartphones kann ich jetzt kabellos auf den Touchscreen-Display spiegeln. In Kombination mit der neuen Split-Screen-Funktion fährt das neue Modell mit zusätzlichen Funktionen, moderneren Standards und einer übersichtlicheren Gestaltung vor.
Weitere tolle Verbesserungen: Im neuen Modell ist der Beifahrersitz höhenverstellbar und die Rückbank optional beheizbar. Neue Stoffe, neue Muster, neue Dekorelemente, die Ambiente-Beleuchtung erweitern die Individualität der neuen Kona Baureihe. Mein persönlicher Favorit, mit Einführung der Facelift-Generation hebt Hyundai den Kona in der neuen N Line sportlich hervor. Die auch dem Kona Elektro zur Wahl steht.
Der bewährte Handbremshebel weicht einer elektrischen Parkbremse und schafft zusätzlichen Raum für Ablagen. Mit der Entscheidung, ein 1-Stufen-Reduktionsgetriebe zu verbauen und dies an Shift-by-Wire Tasten zu koppeln, baut Hyundai im Facelift den Raum zusätzlich aus.
Abhängig von Deinem Endgerät und der entsprechenden Kompatibilität, dient die Fläche in der Mittelkonsole nicht nur als Ablage, sondern auch als kabellose Ladestation nach dem Qi-Standard. Während mein Handy leider nicht in der Lage dazu ist, konnte ich mir jedoch ein umfassendes Bild von der Bluelink-Technologie machen.
Der Umfang ist im neuen Hyundai Kona vielfältig und innovativ. Mein persönliches Highlight, die Last-Mile-Navigation. Kann ich den Hyundai Kona Elektro nicht direkt am Zielort parken, navigiert mich die neue Funktion nach dem Abstellen via Google Maps oder über Augmented Reality über das Smartphone zu Fuß an das Endziel.
Im Auto projiziert mir das erhältliche Head-up-Display die Routenführung sowie die Hinweise über Geschwindigkeit, aktive Assistenten und Tankinhalt direkt in mein Sichtfeld. Die transparente Scheibe fährt per Tastendruck aus dem Instrumententräger.
Von unterwegs aus, kann ich relevante Informationen via Smartphone abrufen und darüber hinaus Funktionen steuern. Sei es die ver- und entriegeln aus der Ferne übernehmen, einzelne Informationen bis hin zur Reichweite abrufen oder die geplante Route an das Navigationssystem senden. Zu den weiteren elektrospezifischen Funktionen zählen: den Ladevorgang der Batterie per Handy steuern, Ladezeiten anpassen und den Ladefortschritt überwachen.
Bei den nun vorherrschenden winterlichen Temperaturen spielt die erhältliche Wärmepumpe ihre Vorteile aus. Die Technik hilft bei kalten Außentemperaturen den Innenraum effizient zu heizen und den Stromverbrauch der Batterie zu reduzieren.
Die Elektrovariante des Kona muss trotz der notwendigen Batterien beim Platz keine einschneidenden Einschränkungen gegenüber den anderen Antrieben hinnehmen. Durch die Platzierung der Batterien im Unterboden nimmst Du auf der Rückbank eine erhöhte Sitzposition ein. Doch trotz geschmälerter Kopffreiheit und der etwas reduzierten Beinfreiheit nehme ich als Großgewachsener problemlos in der zweiten Reihe Platz. Das Raumangebot wirkt keineswegs beengt.
Umweltbewusst, innovativ und sicher präsentiert sich mir der Hyundai Kona Elektro. Die neuen Fahrassistenten heben das SUV auf ein nochmals höheres Niveau. Meine Favoriten: die intelligente Verkehrszeichenerkennung, die Stop-and-Go-Funktion, die den Kona Elektro im Stau bis zum Stillstand herunter bremst.
Den neuen Anfahrhinweis habe ich zunächst als unnötig abgetan und letztlich bin ich im öfter dankbar, als zunächst vermutet. Stehe ich zum Beispiel an einer Ampel, macht mich das Auto darauf aufmerksam, wenn das vor mir stehende Auto losfährt und eine Reaktion meinerseits ausbleibt.
Der aktive Totwinkelassistent, der hintere aktive Querverkehrswarner und der Insassenalarm zählen zu den weiteren tollen Sicherheitsmerkmalen, die ich nicht mehr missen möchte.
Wer glaubt, mit den Paddels am Lenkrad zu schalten, irrt. Über diese wähle ich den Grad der Rekuperation und nehme Einfluss auf die Bremsstärke. Hyundai stuft die Energierückgewinnung in weiten Stufen ab. Von geringer Bremskraft bis hin zu der sehr starken Verzögerung, die ein Handling mittels Gaspedal ermöglicht. Die Bremse kann geschont werden.
Je stärker ich im Test rekuperiere, desto effizienter bin ich unterwegs. Mit fast fünfhundert Kilometer nimmt der Hyundai Kona einem wirklich die Reichweitenangst und erweist sich als Langstreckentauglich.
Auf langen Reisen müssen selbstverständlich die entsprechenden Ladezeiten und Stopps eingeplant werden. An einer 100-kW-Schnellladestation ist es möglich, den 150 kW Kona Elektro innerhalb von 47 Minuten zu 80 Prozent aufzuladen. Der KONA Elektro erlaubt serienmäßig dreiphasiges Laden. Hiermit verkürzt Hyundai die bisherige Ladezeit, somit beläuft sich die Dauer für die vollständige Ladung circa 5,5 Stunden.
Unabhängig von der Ladestation, geht der Ladevorgang leicht vonstatten. Den Anschluss für den Stecker findest Du an der Front unter einer Klappe. Sehr zu empfehlen, die exklusiven Lade-Komplettlösungen von Hyundai.
Das Fahrwerk des Kona Elektro beschert dem SUV im Kern einen dynamischen Eindruck. Durch den Wegfall des Verbrenners tritt der Geräuschpegel die Wind- und Abrollgeräusche betreffend umgehend in den Vordergrund. Der Hyundai Kona Elektro weiß durch sein laufruhiges Fahrverhalten zu begeistern. Schwächen der ersten Generation merzt Hyundai mit Optimierungsmaßnahmen aus. Der Fahrkomfort konnte spürbar gesteigert werden.